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Erzählen in Zeitlupe

Weißt du, was „Zeitlupe“ bedeutet? Schaue dir folgende Videos an und versuche anschließend, den Begriff „Zeitlupe“ zu erklären.

Film 1

Urheber: Video von NickyPe

http://pixabay.com

Film 2

Urheber: Video von AntoMes

Pixabay.com - Lizenz

Informationen für Lehrkräfte

Definition „Zeitlupe“

„'Die Zeitlupe‘ (auch unter dem Anglizismus Slow Motion, engl.: ‚langsame Bewegung‘, oder als Akronym Slow-Mo, Slo-Mo oder Slomo bekannt) ist eine in der Filmtechnik und Computersimulation angewandte Methode, die Bewegungsabläufe verlangsamt darstellt.“ Zeitlupe – Wikipedia (cc By SA)

Zeitlupe sprachlich umsetzen

1. Schritt

Ordne Film 1 und Film 2 einem der folgenden Texte zu. Welche Szene ist wie Text A gestaltet? Welche Szene entspricht übertragen Text B?

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Auswertung

Alea Aquarius – plötzlich Meermensch

Alea Aquarius weiß nicht, dass sie ein „Meermensch“, eine Art Nixe, ist. Ihr wurde stets gesagt, dass sie aufgrund einer Kaltwasser-Allergie niemals mit kaltem Wasser in Berührung kommen darf. Sollte das geschehen, könnte die einsetzende Atemnot lebensbedrohlich für sie sein. Der folgende Abschnitt handelt davon, dass Alea bei Sturm von einem Schiff in den Ozean fällt. Die Autorin Tanya Stewner erzählt die Szene in Zeitlupe.

1. Schritt

Erzähle: Alea fällt ins kalte Meer

Erzähle in Zeitlupe, wie Alea ins kalte Meer fällt. Beschreibe dabei ihre Gedanken, Gefühle und Sinneseindrücke. Du kannst den Text hier oder in deinem Heft aufschreiben. Wenn du die Szene mündlich erzählen möchtest, kannst du auch den Audiorekorder nutzen.

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Auswertung

Überprüfe das Original

Vergleiche jetzt deine Erzählung mit dem Text von Tanya Stewner. Hat Alea in deiner Ausgestaltung ähnliche Erfahrungen gemacht wie im Original?

Alea fällt ins kalte Meer (Auszug)

von Tanya Stewner

1 Sie fiel. Sie sah das Wasser auf sich zukommen. Sie

2 schrie. Dann stürzte sie hinein. Der Aufprall war hart,

3 als würde sie im vollen Lauf gegen eine Tür rennen,

4 doch schon im nächsten Augenblick öffnete sich die Tür

5 und ließ sie ein. Das eiskalte Wasser schlug über ihr

6 zusammen, und Todesangst ergriff Alea. Verzweifelt begann

7 sie, mit den Beinen zu strampeln und mit den Armen zu

8 rudern. Ihr Herz schlug so hart gegen ihre Rippen, dass

9 sie dachte, sie müssten entzweibrechen. Das hier war

10 hundertmal gefährlicher als ein Wolkenbruch, tausendmal

11 gefährlicher als Spritzwasser. Sie war im Meer, das

12 Wasser toste um sie herum, es war überall, es umgab

13 ihren ganzen Körper, ihre gesamte Haut. Jeden Moment

14 würde der allergische Schock einsetzen. Alea schrie

15 abermals, aber ihre Stimme wurde vom Wasser verschluckt.

16 Es gab kein Entkommen. Da spürte sie, wie ihre Haut

17 zu kribbeln begann, immer heftiger und heftiger, bis

18 sie es kaum noch aushalten konnte. Es war, als wäre

19 ihr Körper unter Strom gesetzt. Ihr Herz raste wie verrückt

20 und schien reine Elektrizität durch ihre Adern zu jagen.

21 So fühlte es sich also an, wenn man starb. Jeden Augenblick

22 würde sie das Bewusstsein verlieren. Ihre Haut war bestimmt

23 schon rot und geschwollen, und wenn sie eine Chance

24 gehabt hätte, dies zu überleben, würde sie die schlimmsten

25 Narben davontragen, die man sich nur vorstellen konnte.

26 Alea schaute panisch auf ihre ungeschützte Hand. Die

27 Handschuhe waren weg, von ihrem Überlebenskampf fortgerissen.

28 Da erschrak sie. Ihre Hand war ... grün. Ein silbrig

29 grüner Glanz lag auf ihrer Haut.

Alea fällt ins kalte Meer

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1. Schritt

An welchen Stellen hat die Autorin in Zeitlupe erzählt?
Ordne die Symbole den Textstellen zu. Die Schnecke steht für das Erzählen in Zeitlupe.

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2. Schritt

Sieh dir die Textstellen noch einmal an: In welchen Abschnitten überwiegt die innere Handlung, also was Alea denkt und fühlt? Wo wird vorwiegend äußere Handlung dargestellt? Klicke die entsprechenden Kreise an!

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3. Schritt

Welche Sinneseindrücke beschreibt die Autorin in diesem (leicht gekürzten) Ausschnitt?

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4. Schritt

Ordne die Eindrücke den Sinnen zu.

Auswertung

Merkkasten

Erzählen in Zeitlupe

Wenn du nicht nur die äußere Handlung deiner Geschichte beschreibst, sondern auch die innere Handlung erzählst, dann wird dein Text anschaulicher und läuft langsamer ab, wie in Zeitlupe.

Cornelia Funke hat Toms Abenteuer im Keller auch in Zeitlupe erzählt. Lies dir die Textstelle einmal durch.

Gespensterjäger auf eisiger Spur (Auszug)

von Cornelia Funke

1 In dem großen Haus, in dem Tom wohnte, hatte jede Wohnung

2 einen eigenen Keller. Aber Tom war der festen Überzeugung,

3 dass ihr Keller der dunkelste, unheimlichste, spinnenverseuchteste

4 war. Und er wusste auch, warum.

5 Der Hausmeister, Egon Riesenpampel, war ein Kinderhasser.

6 Und weil Tom und Lola die einzigen Kinder im Haus waren,

7 hatte ihre Familie auch den allerschrecklichsten Keller

8 bekommen. Ganz klar!

9 Als Tom vor der staubigen Tür stand, kniff er die

10 Lippen zusammen und rückte entschlossen seine Brille

11 zurecht. Der enge, kalte Flur, von dem die Kellertüren

12 abgingen, war nur spärlich beleuchtet, und Tom hatte

13 wie immer Schwierigkeiten, den verdammten Schlüssel

14 ins Schloss zu kriegen. Die Tür quietschte scheußlich,

15 als Tom sie aufstieß.

16 Modrig riechende Schwärze gähnte ihm entgegen.

17 Tapfer machte er einen Schritt vorwärts und tastete

18 nach dem Lichtschalter. Wo, zum Teufel, war das verflixte

19 Ding? Es war so ein altmodischer Drehschalter, an dem

20 man sich die Finger verbog. Na endlich. Da war er. Tom

21 drehte ihn herum. Eine jämmerliche kleine Glühbirne

22 flammte auf und – paff! – zerplatzte in tausend Splitter.

23 Erschrocken stolperte Tom zurück – und stieß mit dem

24 Ellbogen gegen die Kellertür. Rums!, fiel sie ins Schloss.

25 Tom stand mutterseelenallein im pechschwarzen Keller.

26 „Ganz ruhig!“, dachte er. „Ruhig bleiben, alter Junge.

27 Es ist nur die blöde Glühbirne zerplatzt.“

28 Aber seit wann zerplatzen Glühbirnen einfach?

29 Tom spürte, wie sein Mund trocken wie Schmirgelpapier

30 wurde. Er wollte einen Schritt zurück machen. Aber seine

31 Schuhe klebten an irgendwas fest. Er hörte seinen eigenen

32 Atem. Und dann ein leises Rascheln. So als striche etwas

33 über die alten Zeitungen, die Mama irgendwo in der Dunkelheit

34 gestapelt hatte.

35 „Hilfe!“, flüsterte Tom. „Oh Mann, Hilfe!“

36 „Aaaaaahooo!“, stöhnte es ihm aus der Finsternis entgegen.

37 Kalter, modrig stinkender Atem strich ihm übers Gesicht.

38 Und eisige Finger packten seinen Hals.

39 „Weeeg!“, schrie Tom und schlug wie ein Wilder um

40 sich. „Weg, du widerliches Ding!“

41 Die Eisfinger ließen seinen Hals los und zogen an

42 seinen Ohren. Irgendwas mit giftgrünen Augen, flatterndem

43 Haar und höhnischem Grinsen.

44 „Ein Gespenst!“, dachte Tom fassungslos. „Ein richtiges

45 Gespenst!“

46 „Ooouuuuaaaah!“, jaulte das entsetzliche Ding.

47 Mit einem verzweifelten Ruck zog Tom die Füße aus

48 den festgeklebten Schuhen. Er taumelte zur Tür und tastete

49 zitternd nach dem Riegel. Das grausige Etwas zerrte

50 an seinen Haaren und an seiner Jacke und heulte ihm

51 die Ohren voll. Mit letzter Kraft riss Tom die Tür auf,

52 das Gespenst wich mit erbostem Kreischen zurück – und

53 Tom stolperte halb tot vor Schreck auf den Flur hinaus.

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Ergänze nun die Tabelle zu dem Text von Cornelia Funke.

Hier findest du die Tabelle zum Ausdrucken.

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Informationen für Lehrkräfte

Lösungsvorschlag: Innere Handlung und Zeitlupe bei Toms Abenteuer im Keller

Toms Abenteuer im Keller – Innere Handlung als Übersicht

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