Redewiedergabe – Wörtliche Rede und Gedanken

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Redewiedergabe – Wörtliche Rede und Gedanken

Tom hat sich Hilfe bei seinem Gespensterproblem gesucht und von Hedwig Kümmelsaft, einer Gespensterjägerin, Tipps zur Gespensterbekämpfung bekommen. Die wendet er nun an. Wie? Lies selbst und lerne, wie man mit Geistern umgeht!

Gespensterjäger auf eisiger Spur (Auszug)

von Cornelia Funke

1 Toms Zähne hörten augenblicklich auf zu klappern. Das2 scheußliche Ding floh! Es floh vor ihm! Eins zu null3 und ein Hurra für Frau Kümmelsaft! Bärenmut machte sich4 in Toms klopfendem Herzen breit. Siegesgewiss stürmte5 er an Riesenpampels Tür vorbei die Treppe runter. Der6 Spiegel stieß ihm unters Kinn, die Ersatzschuhe flogen7 aus dem Gürtel, die Wärmflasche rutschte ihm fast aus8 der Jacke und dauernd musste er der verflixten Schleimspur9 ausweichen. Aber nichts konnte ihn aufhalten. Noch eine10 Treppe, und er war im Keller. 11 Heulend sauste das Gespenst vor ihm den langen düsteren12 Flur entlang – vorbei an den Kellertüren von Egon Riesenpampel,13 von Frau Pingel und Fräulein Schmalz-Schmierig. Dann14 drehte es sich plötzlich um, stieß ein wütendes Heulen15 aus – und verschwand. Durch die Tür zu Toms Keller. 16 Tom bremste und schnappte nach Luft. „Das wird dir17 gar nichts nützen!“, rief er und schloss mit bebenden18 Fingern auf. (...) Klaaatsch!, traf er das Gespenst19 mitten auf die bleiche Brust. 20 „Äääähiiii!“, heulte es. Wie wahnsinnig rieb es in21 dem kleckernden Ei herum. Dann fing es zu schluchzen22 an – und schrumpfte. Bis es einen Kopf kleiner als Tom23 war. „Verschwinde aus unserem Keller!“, rief Tom. „Aber24 dalli!“25 „Noin, noin, noin, noiiiin!“, schniefte das Gespenst26 und presste die eiverschmierten Finger vor sein Gesicht.27 „Öööhörbaharmen, oooh, bühütte!“ 28 Verdutzt rückte Tom seine Brille zurecht.29 „Üch woiß nücht, wohühün!“, heulte das Gespenst und30 rollte schaurig mit den giftgrünen Augen. (...)31 „Warst du schon immer hier?“, fragte Tom.32 „Blöödsünn!“, schniefte das Gespenst ärgerlich. Für33 einen Moment nahm es wieder seine scheußliche Schimmelfarbe34 an. „Moinst du, ös macht Spaß, ün diesem drüttklassigen35 Köller zu löben? Abör“, es schluchzte wieder los, „was36 bloibt mir dönn üüühübrig?“37 „Wieso?“, fragte Tom. „Wo hast du denn vorher gewohnt?“38 „Göht dich nüchts an!“, sagte das Gespenst und flackerte39 wie eine kaputte Glühbirne. „Noin, absolut nicht.“40 „Na gut, dann verschwinde!“, sagte Tom ärgerlich. „Oder41 ich hol eine Zehnerpackung Eier.“42 „Öhörprösser!“, schniefte das Gespenst und rollte empört43 mit seinen Augen. „Pfüi Teufel! Du hast ja oinen scheußlüchen44 Charaktör. Die Göschüchte üst viel zu trauhaurig, um45 sie zu örzöhlen.“ 

Cornelia Funke: „Gespensterjäger auf eisiger Spur“, 9. Auflage, Bindlach 2020, S. 31–35.

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Nanu? So gefährlich scheint das Gespenst ja gar nicht zu sein – im Gegenteil: Es scheint eher etwas verzweifelt zu sein, denn es heult: „Üch woiß nücht, wohühün!“ oder „Moinst du, ös macht Spaß, ün diesem drüttklassigen Köller zu löben?“

Aber wie lustig spricht es denn bitte? Kannst du „übersetzen“, was es sagt?

Versuche dich als Gespenster-Übersetzer!

1. Schritt
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„Übersetze“ die Geistersprache in Standarddeutsch!

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Auswertung

Na, hast du es geschafft, die Geistersprache in eine ordentliche wörtliche Rede zu übersetzen? Was macht eigentlich eine „ordentliche“ wörtliche Rede aus? Alles, was du dazu wissen musst, lernst du in diesem Kapitel.

Die wörtliche Rede

Der Redebegleitsatz und die wörtliche Rede

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Die wörtliche (oder auch direkte) Rede verwendest du, wenn du gesprochene Wörter oder Gedanken in eine Erzählung einbaust. Sie wird im Wortlaut geschrieben, also so, wie sie tatsächlich, beispielsweise in einem Gespräch, vorkommen würde.

Doch was gehört eigentlich alles zur wörtlichen Rede? Sieh dir ein konkretes Beispiel an:

1. Schritt

Ordne die Bestandteile der wörtlichen Rede zu!

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2. Schritt

Da gibt es ja noch mehr zu entdecken! Ordne zu!

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Auswertung

Merkkasten

Bestandteile der wörtlichen Rede

Zur wörtlichen Rede gehört immer ein Redebegleitsatz. Dieser zeigt dir, wer spricht oder denkt. Er enthält sogenannte redebegleitende Verben (z. B. sagen, rufen, fragen).

Außerdem gibt es weitere Bestandteile, die eine wörtliche Rede ausmachen:

  • Die Anführungszeichen „ “
    Sie umschließen, was eine Person sagt.

  • Die Satzzeichen .  !  ? 
    Die Satzzeichen am Ende einer wörtlichen Rede können zeigen, ob diese eine Aussage, ein Ausruf oder eine Frage ist. Aber Achtung: Je nachdem, um welche Art Redebegleitsatz es sich handelt, finden sich die Satzzeichen an unterschiedlichen Stellen. Außerdem trennen Satzzeichen den Redebegleitsatz von der wörtlichen Rede ab. 

Der Redebegleitsatz und redebegleitende Verben

Redebegleitende Verben

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Der Redebegleitsatz enthält sogenannte redebegleitende Verben. Sie drücken aus, wie eine wörtliche Rede gesprochen wird, also ob eine Figur etwas sagt, ruft oder fragt, und in welcher Lautstärke. Sie geben zudem Auskunft über Gefühle, Absichten und die Haltung einer Figur. 

1. Schritt
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Erkennst du die redebegleitenden Verben? Markiere sie, indem du sie anklickst!

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2. Schritt
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Welches redebegleitende Verb passt am besten zur wörtlichen Rede? 

Füge die passenden redebegleitenden Verben ein.

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3. Schritt
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Bei redebegleitenden Verben ist es generell wichtig, auf Abwechslung zu achten, sonst wird eine Erzählung schnell langweilig. Außerdem können andere Verben aus den Wortfeldern sagen und fragen viel treffender ausdrücken, wie eine Figur etwas sagt und was sie dabei empfindet. 

Sieh dir einige Beispiele aus diesen Wortfeldern an! Ordne die redebegleitenden Verben zu! 

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Auswertung

Die Stellung des Redebegleitsatzes

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Der Redebegleitsatz, der angibt, wer in der wörtlichen Rede spricht, kann an drei verschiedenen Stellen auftauchen. Wähle aus den Beispielen aus, wo er jeweils steht:

1. Schritt
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Wo steht der Begleitsatz in diesem Beispiel?

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2. Schritt
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Wo steht der Begleitsatz in diesem Beispiel?

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3. Schritt
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Wo steht der Begleitsatz in diesem Beispiel?

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Auswertung
Der Redebegleitsatz vor der wörtlichen Rede
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1. Schritt

Gestalte das Beispiel für einen Redebegleitsatz, der vor der wörtlichen Rede steht, selbst:

Bringe die wörtliche Rede mit Begleitsatz in die richtige Reihenfolge!

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2. Schritt
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Ein Redebegleitsatz vor der wörtlichen Rede kann etwa so aussehen:

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Wie geht man dabei vor?

Vervollständige die Regel!

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3. Schritt
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Zeige, dass du die Regel anwenden kannst:

Welche Konstruktion ist richtig?

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4. Schritt
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Zeige, dass du die Regel anwenden kannst:

Ziehe die Zeichen an die richtigen Stellen!

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5. Schritt
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Zeige, dass du die Regel anwenden kannst:

Trage die fehlenden Zeichen in die Lücken ein!

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Auswertung
Der Redebegleitsatz nach der wörtlichen Rede (= nachgestellter Begleitsatz)
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1. Schritt
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Gestalte nun das Beispiel für einen Redebegleitsatz, der auf die wörtliche Rede folgt:

Bringe die wörtliche Rede mit Begleitsatz in die richtige Reihenfolge!

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2. Schritt
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Ein Redebegleitsatz nach der wörtlichen Rede kann etwa so aussehen:

„Iiiiiiieeeeehjaaa!“, jaulte das Gespenst.

Aber wie geht man dabei vor?
Ordne dem Satz die Bestandteile der wörtlichen Rede zu!

Hinweis: Das Satzzeichen in der wörtlichen Rede wird nur dann dazugeschrieben, wenn es ein Ausrufezeichen (!) oder ein Fragezeichen (?) ist. Ein Punkt wird hier ausgelassen.

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3. Schritt
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Zeige, dass du die Regel anwenden kannst!

Welche Konstruktion ist richtig?

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4. Schritt
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Zeige, dass du die Regel anwenden kannst!

Welche Konstruktion ist richtig?

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5. Schritt
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Zeige, dass du die Regel anwenden kannst!

Welche Konstruktion ist richtig?

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6. Schritt
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Zeige, dass du die Regel anwenden kannst!

Welche Konstruktion ist richtig?

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7. Schritt
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Zeige, dass du die Regel anwenden kannst!

Trage die fehlenden Zeichen in die Lücken ein!

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Auswertung
Der Redebegleitsatz zwischen der wörtlichen Rede (= eingeschobener Redebegleitsatz)
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1. Schritt
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Gestalte jetzt ein Beispiel für einen Redebegleitsatz, der zwischen zwei wörtlichen Reden steht:

Bringe die Bestandteile der wörtlichen Rede in die richtige Reihenfolge!

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2. Schritt
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Hier siehst du das Beispiel für einen Redebegleitsatz, der zwischen zwei wörtlichen Reden steht:

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Hier wird die wörtliche Rede in zwei Teile aufgeteilt. Sieh dir das Schritt für Schritt an.

Vervollständige das Vorgehen beim ersten Teil dieser Konstruktion!

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3. Schritt
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Hier siehst du das Beispiel für einen Redebegleitsatz, der zwischen zwei wörtlichen Reden steht:

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Hier wird die wörtliche Rede in zwei Teile aufgeteilt. Sieh dir das Schritt für Schritt an.

Wie geht es weiter? Vervollständige die Regel!

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4. Schritt
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Hier siehst du das Beispiel für einen Redebegleitsatz, der zwischen zwei wörtlichen Reden steht:

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Hier wird die wörtliche Rede in zwei Teile aufgeteilt. Sieh dir das Schritt für Schritt an.

Und der Rest? Vervollständige, was nun noch passiert!

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5. Schritt
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Das ist schon etwas komplizierter als beim Redebegleitsatz, der einer wörtlichen Rede vorangestellt ist oder auf eine wörtliche Rede folgt. Sieh dir daher noch einige Beispiele an, indem du sie zusammensetzt.

Setze die Teile des Satzes richtig zusammen!

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6. Schritt
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Das ist schon etwas komplizierter als beim Redebegleitsatz, der einer wörtlichen Rede vorangestellt ist oder auf eine wörtliche Rede folgt. Sieh dir daher noch einige Beispiele an, indem du sie zusammensetzt.

Setze die Teile des Satzes richtig zusammen!

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7. Schritt
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Das ist schon etwas komplizierter als beim Redebegleitsatz, der einer wörtlichen Rede vorangestellt ist oder auf eine wörtliche Rede folgt. Sieh dir daher noch einige Beispiele an, indem du sie zusammensetzt.

Ergänze die fehlenden Zeichen (immer eines pro Lücke)!

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Auswertung
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Hinweis

Unecht eingeschobener Redebegleitsatz

Moment – ein unecht eingeschobener Redebegleitsatz? Was soll das denn sein?

Vergleiche den „echten“ eingeschobenen Redebegleitsatz mit dem sogenannten „unecht eingeschobenen“ Redebegleitsatz. 
Klicke auf die unterschiedliche Stelle in den Sätzen. 

Was konntest du feststellen? 

Klicke auf die richtige Aussage. 

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Merkkasten

Die Stellung des Redebegleitsatzes

Der Redebegleitsatz kann an drei Stellen stehen:

  • vor der wörtlichen Rede, von dieser abgetrennt durch einen Doppelpunkt:
    Tom fragte den Geist: „Warst du schon immer hier?“
    Das Schlusszeichen befindet sich hier innerhalb der wörtlichen Rede.

  • nach der wörtlichen Rede und von dieser abgetrennt durch ein Komma:
    „Na, komm schon“, sagte Tom.
    Hinweis: Das Satzzeichen in der wörtlichen Rede wird nur dazugeschrieben, wenn es ein Ausrufezeichen oder ein Fragezeichen ist, z. B. „Äaaahiiii!“, heulte das Gespenst. und „Wieso?“, fragte Tom.

  • zwischen zwei wörtlichen Reden:
    als eingeschobener Begleitsatz, wenn diese einen Satz bilden: „Verschwinde aus unserem Keller“, rief Tom, „aber dalli!“
    als unecht eingeschobener Begleitsatz: „Verschwinde aus unserem Keller!“, rief Tom. „Aber dalli!“

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Wie kam das Gespenst denn nun in Toms Keller? (Auszug)

von Cornelia Funke

1 Möchtest du wissen, wie das Gespenst nun eigentlich2 in Toms Keller kam? Das kannst du hier nachlesen! 3 Eine scheußliche Geschichte 4 In Menschensprache übersetzt hörte sich das, was Tom5 nun erfuhr, etwa so an:6 Die eigentliche Heimat des Gespenstes war eine alte7 Villa am Stadtrand. Seit mehr als hundertfünfzig Jahren8 spukte es dort herum. Das Haus war dunkel und feucht,9 hatte ein kleines Echo in der Eingangshalle und all10 die Jahre herrlich schreckhafte Bewohner. Kurzum – das11 Gespenst war wunschlos glücklich gewesen – bis zum letzten12 Freitag ...13 „Ös war kurz vor Morgengrauen“, berichtete es schniefend.14 „Üch wollte gerade müt dem Spuken aufhören und schlafen15 gehön, da kam ös. Oin fürchterliches Göspenst. Grässlich16 und gemoin, oh, soooho gemoin! ,Deihein Haus gefähällt17 miiiir!', heulte es, packte müch und schlöppte müch18 aufs Dach. Dann holte es oinfach Luft und pustete müch19 davon. Fort von moinem Zuhause!“ Schluchzend schrumpfte20 das Gespenst in sich zusammen. Aber keine Träne kam21 aus den giftgrünen Augen, nur ein bisschen silbriger22 Staub.23 Der Atem des großen Gespenstes hatte es bis in Toms24 Straße gewirbelt. Und da es schon hell wurde, suchte25 es sich das dunkelste, älteste Haus aus und schlüpfte26 in den Keller.27 „Dör hier roch ganz besonders hörrlich nach Spinnen28 und Asseln“, schluchzte das Gespenst.29 „Abör jetzt“, es rang die bleichen Hände, „jötzt werde30 ich hür auch noch verjagt. Was soll nur aus mür werden?“31 Tom nahm seine Brille ab und putzte sie. Das tat er32 immer, wenn er verlegen war und nicht weiterwusste.33 Er hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen.34 „Hast du eigentlich einen Namen?“, fragte er. „Oder35 soll ich dich einfach ‚Gespenst' nennen?“36 „Uch hoiße Huuhuhuuugo“, schniefte das Gespenst.37 „Das ist aber kein sehr unheimlicher Name“, sagte Tom38 und setzte seine Brille wieder auf.39 „Na und? Kann üch etwas für moinen Namen?“, fragte40 Hugo beleidigt. „Wie hoißt du denn?“41 „Tom.“42 „Na, das üst auch nücht besser!“, sagte Hugo und begann43 wieder vor sich hin zu jammern.44 „Hör schon auf. Ich hab eine Idee“, sagte Tom. „Ich45 kenne eine Frau, die sich ziemlich gut mit Gespenstern46 auskennt. Sie hat mir auch verraten, wie ich dich, äh47 –“, er wurde rot, „ja, also, was Gespenster nicht mögen,48 das weiß ich von ihr.“49 „Aha, rohe Oier zum Boispiel“, sagte Hugo und bekam50 auf der Stelle seine Ärger-Schimmelfarbe.51 Verlegen rückte Tom seine Brille zurecht. „Ja, ja,52 schon gut. Was ich sagen will – vielleicht weiß diese53 Frau, wie du das große Gespenst aus deinem Haus jagen54 kannst.“55 „Moinst du?“, hauchte Hugo. Aufgeregt schwabbelte er56 hin und her. „Moinst du würklüch?“57 „Gleich morgen frag ich sie“, sagte Tom. „Und du verhältst58 dich still hier unten, klar? Wegen der Schleimerei im59 Treppenhaus wird Riesenpampel sowieso schon ausrasten!“60 „Paaaah!“, sagte Hugo – und verzog sich beleidigt hinter61 die Kartoffelkiste.62 Gähnend stieg Tom die Kellertreppe hinauf und öffnete,63 jetzt nichts Böses mehr ahnend, die Tür zum Hausflur. 

Cornelia Funke: „Gespensterjäger auf eisiger Spur“, 9. Auflage, Bindlach 2020, S. 36–38.

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Nicht nur wörtliche Rede kann eine Erzählung lebendiger machen – auch die Wiedergabe von Gedanken. Sieh dir dies noch zum Abschluss dieses Kapitels an. 

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Gedanken wiedergeben

Normalerweise können wir die Gedanken von anderen nicht hören, sondern nur das, was sie aussprechen. Beim Erzählen können wir beides: die leisen Gedanken einer Figur aufschreiben und das, was man laut sagt, in direkte Rede setzen.

Durch die Wiedergabe der Gedanken einer Figur kannst du zeigen, was in ihrem Inneren vorgeht. Dadurch wird die Figur in der Vorstellung der Leser lebendig.

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Was Tom über den Hausmeister Egon Riesenpampel denkt, hat sich in der Geschichte bereits mehrfach angedeutet. Als er nach seiner Begegnung mit Hugo „nichts Böses mehr ahnend“ in den Hausflur tritt, trifft er auf diesen. Lies zunächst von dieser Begegnung. 

Toms Begegnung mit Egon Riesenpampel (Auszug)

von Cornelia Funke

1 „Aha, Tom Schlaukopf! Du also!“, dröhnte eine wohlbekannte2 Stimme über seinem Kopf, und im nächsten Moment zappelten3 Toms Beine hilflos in der Luft. „Na warte, Bürschchen!“,4 knurrte Egon Riesenpampel, der ehrenwerte Hausmeister.5 „Jetzt wirst du schrubben, bis dir die Knie wehtun.6 Und das hier“, er zog Tom den Kassettenrekorder unter7 dem Arm weg, „das ist ruhestörender Lärm, auch wenn8 du dich dafür in den Keller verkriechst!“9 „Lassen Sie mich los!“, fauchte Tom und trat und boxte10 um sich. „Ich hab überhaupt nichts gemacht!“11 „Soo?“, zischte Riesenpampel, und das Zischen klang12 noch viel bedrohlicher als sein Brüllen. „Soo, dann13 guck dir doch mal meine Fußmatte an. Und die Treppe14 hier. Na?“ Er hielt den zappelnden Tom mit der Nase15 genau über den Gespensterschleim. „Ist das etwa keine16 Schweinerei?“17 „Das war ich nicht!“, sagte Tom empört. „Lassen Sie18 mich sofort runter oder ich schreie!“19 „Na, das mach mal“, sagte Riesenpampel und grinste20 breit. „Dann kannst du deinen Eltern auch gleich erklären,21 was du um Mitternacht im Keller treibst.“22 Wütend biss Tom sich auf die Lippen. Mist! Wie sollte23 er das erklären?24 „Ha, da bist du plötzlich ganz still, was?“, lachte25 Riesenpampel und stellte Tom wieder auf die Beine. „Rühr26 dich nicht von der Stelle, klar? Ich hole jetzt einen27 schönen großen Eimer und einen großen Wischlappen, und28 dann machst du mucksmäuschenstill und fix wie der Blitz29 den ganzen Dreck wieder weg!“30 Mit düsterer Miene und zusammengebissenen Zähnen nickte31 Tom. Was sollte er sonst tun? Bis drei Uhr morgens schrubbte32 er das Treppenhaus. Während alle anderen im Haus – einschließlich33 seiner lieben Familie – in ihren warmen Betten lagen.

Cornelia Funke: „Gespensterjäger auf eisiger Spur“, 9. Auflage, Bindlach 2020, S. 38–40.

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Dass sich Tom über das Verhalten des Hausmeisters ärgert, ist kein Wunder. Und es bleibt ihm keine Wahl: Er muss schrubben. 
Sieh dir nun an, was er dazu denkt und wie dies erzählerisch umgesetzt wird. 

1. Schritt
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Bestimme den Satz im folgenden Textabschnitt, in dem Toms Gedanken zur „Erpressung“ durch den Hausmeister wiedergegeben werden. 

Klicke auf die Stelle im Text. 

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2. Schritt
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Aus welcher Perspektive werden Toms Gedanken hier wiedergegeben?

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Wähle die richtige Antwort aus!

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3. Schritt
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Die Geschichte „Gespensterjäger auf eisiger Spur“ von Cornelia Funke wird aus der Er-/Sie-Perspektive erzählt. Daher kann der Er-Erzähler auch die Gedanken einer Figur aus dieser Perspektive wiedergeben – wie bei der indirekten Rede.

Er hat aber noch eine andere Möglichkeit: Er kann die Gedanken auch aus der Ich-Perspektive einer Figur wiedergeben. Wie sähe das dann aus?

Vervollständige den Satz, sodass er in der Ich-Perspektive formuliert ist!

§ Cc4
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4. Schritt
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Welche formalen und sprachlichen Unterschiede zur Er-/Sie-Perspektive stellst du bei der Wiedergabe von Gedanken aus der Ich-Perspektive fest?

Wähle die für das Beispiel zutreffenden Antworten aus!


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Auswertung
13

Bis drei Uhr morgens schrubbte er das Treppenhaus. Während alle anderen im Haus – einschließlich seiner lieben Familie – in ihren warmen Betten lagen.
„Endlich“, dachte Tom, „bin ich fertig. So eine Plackerei aber auch!“ Er wrang den Lappen ein letztes Mal aus und stellte den Putzeimer zur Seite. „Und dieser Hausmeister!“ ... 

Formuliere Toms Gedanken

Bis drei Uhr morgens schrubbte er das Treppenhaus. Während alle anderen im Haus – einschließlich seiner lieben Familie – in ihren warmen Betten lagen.

So endet der Textabschnitt von oben. Fahre nun fort mit der Geschichte: Was dachte Tom, als er den Gespensterschleim endlich aufgewischt hatte? Versetze dich in die Hauptfigur und verfasse einen kurzen Text. 

Fragen geschickt einsetzen

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Fragen können nicht nur gestellt werden, um Antworten zu bekommen. In einer Erzählung kannst du sie bewusst einbauen, um diese lebhafter zu gestalten, die Gedanken und Gefühle einer Figur zum Ausdruck zu bringen oder um Spannung aufzubauen.

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1. Schritt

Was drücken die folgenden Fragen aus? Ordne zu!

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Auswertung
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Lernziel: Redewiedergabe

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Füge wörtliche Rede und Gedankenrede in deine Geschichte ein.