Aufbau von Bildergeschichten und Erzählungen

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Aufbau von Bildergeschichten und Erzählungen

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Bist du bereit, dich richtig zu gruseln? Das hier ist ein Ausschnitt aus Cornelia Funkes Roman „Gespensterjäger auf eisiger Spur“, in dem Unheimliches geschieht.

Gespensterjäger auf eisiger Spur (Auszug)

von Cornelia Funke

1 In dem großen Haus, in dem Tom wohnte, hatte jede Wohnung2 einen eigenen Keller. Aber Tom war der festen Überzeugung,3 dass ihr Keller der dunkelste, unheimlichste, spinnenverseuchteste4 war. Und er wusste auch, warum. 5 Der Hausmeister, Egon Riesenpampel, war ein Kinderhasser.6 Und weil Tom und Lola die einzigen Kinder im Haus waren,7 hatte ihre Familie auch den allerschrecklichsten Keller8 bekommen. Ganz klar! 9 Als Tom vor der staubigen Tür stand, kniff er die10 Lippen zusammen und rückte entschlossen seine Brille11 zurecht. Der enge, kalte Flur, von dem die Kellertüren12 abgingen, war nur spärlich beleuchtet, und Tom hatte13 wie immer Schwierigkeiten, den verdammten Schlüssel14 ins Schloss zu kriegen. Die Tür quietschte scheußlich,15 als Tom sie aufstieß. 16 Modrig riechende Schwärze gähnte ihm entgegen. 17 Tapfer machte er einen Schritt vorwärts und tastete18 nach dem Lichtschalter. Wo, zum Teufel, war das verflixte19 Ding? Es war so ein altmodischer Drehschalter, an dem20 man sich die Finger verbog. Na endlich. Da war er. Tom21 drehte ihn herum. Eine jämmerliche kleine Glühbirne22 flammte auf und – paff! – zerplatzte in tausend Splitter. 23 Erschrocken stolperte Tom zurück – und stieß mit dem24 Ellbogen gegen die Kellertür. Rums!, fiel sie ins Schloss.25 Tom stand mutterseelenallein im pechschwarzen Keller. 26 „Ganz ruhig!“, dachte er. „Ruhig bleiben, alter Junge.27 Es ist nur die blöde Glühbirne zerplatzt.“ 28 Aber seit wann zerplatzen Glühbirnen einfach? 29 Tom spürte, wie sein Mund trocken wie Schmirgelpapier30 wurde. Er wollte einen Schritt zurück machen. Aber seine31 Schuhe klebten an irgendwas fest. Er hörte seinen eigenen32 Atem. Und dann ein leises Rascheln. So als striche etwas33 über die alten Zeitungen, die Mama irgendwo in der Dunkelheit34 gestapelt hatte. 35 „Hilfe!“, flüsterte Tom. „Oh Mann, Hilfe!“ 36 „Aaaaaahooo!“, stöhnte es ihm aus der Finsternis entgegen.37 Kalter, modrig stinkender Atem strich ihm übers Gesicht.38 Und eisige Finger packten seinen Hals. 39 „Weeeg!“, schrie Tom und schlug wie ein Wilder um40 sich. „Weg, du widerliches Ding!“ 41 Die Eisfinger ließen seinen Hals los und zogen an42 seinen Ohren. Irgendwas mit giftgrünen Augen, flatterndem43 Haar und höhnischem Grinsen. 44 „Ein Gespenst!“, dachte Tom fassungslos. „Ein richtiges45 Gespenst!“ 46 „Ooouuuuaaaah!“, jaulte das entsetzliche Ding. 47 Mit einem verzweifelten Ruck zog Tom die Füße aus48 den festgeklebten Schuhen. Er taumelte zur Tür und tastete49 zitternd nach dem Riegel. Das grausige Etwas zerrte50 an seinen Haaren und an seiner Jacke und heulte ihm51 die Ohren voll. Mit letzter Kraft riss Tom die Tür auf,52 das Gespenst wich mit erbostem Kreischen zurück – und53 Tom stolperte halb tot vor Schreck auf den Flur hinaus. 

Cornelia Funke: „Gespensterjäger auf eisiger Spur“. Loewe Verlag, 2020, S. 17–20.

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© Digitale Lernwelten GmbH, Text: Cornelia Funke

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Cornelia Funke hat ihre Geschichte sehr spannend gestaltet. Das kann man lernen! Und du wirst das auch bald können.

Würdest du den Gruselgeschichten-Wettbewerb jetzt schon gewinnen? Teste dich!

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